Kleingärten als Vorreiter für Nachhaltigkeit
Die Europäische Woche der Abfallvermeidung ist eine Initiative, die jedes Jahr im November stattfindet und das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen stärkt. Ziel ist es, Abfälle zu vermeiden, bevor sie entstehen – durch kluge Entscheidungen im Alltag, nachhaltige Konsumgewohnheiten und kreative Lösungen.
Kleingärten spielen dabei eine Schlüsselrolle. Sie sind nicht nur Orte der Erholung, sondern auch Zentren für umweltbewusstes Handeln. Hier wird Kreislaufwirtschaft praktisch gelebt:
• Kompostierung statt Müll – Gartenabfälle werden zu wertvollem Humus, der den Boden nährt und chemische Dünger ersetzt.
• Eigenanbau statt Verpackungsmüll – Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten reduziert Plastikverpackungen und Transportwege.
• Upcycling und Wiederverwendung – Aus alten Materialien entstehen neue Beete, Rankhilfen oder dekorative Elemente.
Darüber hinaus fördern Kleingärten die Artenvielfalt und tragen zum Klimaschutz bei: Jeder Quadratmeter Grünfläche bindet CO₂, bietet Lebensraum für Insekten und unterstützt die lokale Biodiversität.
Die Europäische Woche der Abfallvermeidung lädt alle Kleingärtnerinnen und Kleingärtner ein, ihre Ideen sichtbar zu machen:
• Kompost-Workshops
• Tauschbörsen für Pflanzen und Saatgut
• Aktionen zur Reduzierung von Plastik im Garten
So wird aus einem kleinen Garten ein großer Beitrag für eine nachhaltige Zukunft.
Als Anlage finden Sie die Resolution, die von den, im Ausschuss für Umwelt- und Gesundheitskrisen der Konferenz der INGOs des Europarates, beteiligten NROs als Beitrag zum derzeit in Belém (Brasilien) stattfindenden Gipfel verabschiedet wurde.
Der Gipfel befasst sich mit Herausforderungen, die ohne gemeinsames Engagement nur schwer zu lösen sind.

Vom 21. bis 24. August 2025 fand die Studientagung der Fédération Internationale des Jardins Familiaux in Tulln an der Donau statt. Die Vertreter und Vertreterinnen von zehn europäischen Nationen trafen sich zu einem Austausch im Seminarzentrum der Landesgartenschau „Die Garten Tulln“.
Das Thema der diesjährigen, durch den österreichischen Verband ausgerichteten, Studientagung war: „Wir sind vorbereitet – Welche Antworten wir Kleingärtner auf heutige Krisen haben.“
Kleingärtner und Kleingärtnerinnen sind ein wichtiger Baustein, wenn es um den Klimaschutz geht (Artenvielfalt, Abkühlung der Städte, etc.). Sie verfügen über ein breites Wissen, wie sie durch Nachhaltigkeit nicht nur die Umwelt und Ressourcen schonen, sondern auch, wiesie sich selbst versorgen können. All diese Kompetenzen sind wertvoll, wenn es darum geht, auf heutige Krisen zu reagieren.
Das Ziel der Studientagung war der Erfahrungsaustausch mit den internationalen Organisationen, um aus den Erkentnissen zu lernen und nachahmenswerte Projekte in den eigenen Nationen umzusetzen.
Neben dem intensiven Austausch der Teilnehmer und Teilnehmerinnen wurden auch Vorträge von Spezialisten aus diversen Organisationen in deutscher und englischer Sprache angeboten.
Natürlich bot sich als Rahmenprogramm eine spezielle Führung durch „Die Garten Tulln“ mit ihren 70 Mustergärten an, um nicht nur theoretische sondern auch praktische Erfahrungen zu sammeln.
Auch eine Einladung im Kleingartenverein Krems an der Donau stand auf dem Programm. Im Zuge dieses Besuches - bei dem die internationale Kleingartenfamilie außerordentlich herzlich empfangen wurde – durften sich einige österreichische Vereine über die Verleihung der internationalen Ehrenurkunden freuen.
Donnerstag 21. August - Anreisetag
Die Gäste waren in einem 15 Gehminuten vom Veranstaltungsort gelegenem Hotel untergebracht. Zuerst hielt die Fédération Internationale eine Verwaltungsratssitzung und Generalversammlung im Konferenzraum des Hotels ab. Anschließend führte ein gemütlicher Spaziergang durch die malerische Au zum Grillabend in das Restaurant Gaumenweide der „Garten Tulln“.
Freitag 22. August - Studientagung Tag 1
Am Freitag fanden um 9.00 Uhr die Eröffnung der Studientagung statt. Die Teilnehmer wurden vom Hausherren von „Die Garten Tulln“, Geschäftsführer Franz Gruber, MSc, herzlich willkommen geheißen. (www.diegartentulln.at)
Direkt im Anschluss starteten die ersten Programmpunkte. Beim „Speed Date“ fand ein Austausch der Nationen über die Herausforderungen und Maßnahmen in den Verbänden statt.
Des weiteren präsentierte die Leiterin des Samenarchives der „Arche Noah“, Mag.a Michaela Arndorfer, ihren Vortrag „Pflanzenreich auf kleiner Fläche“. (www.arche-noah.at)
Im Anschluss an das gemeinsame Mittagessen ging es mit der Vortragsreihe, die jeweils in deutsch und englisch abgehalten wurden, weiter.
Der Leiter der CITY FARM Wien, Dipl. Ing. Wolfgang Palme, beeindruckte mit seinem Vortrag „4-Jahreszeiten-Gärtnern“ über die Möglichkeiten der ganzjährigen Gartennutzung. (www.cityfarm.wien)
Florian Binder, Biodiversitätsbeauftragter des Zentralverbandes Österreich brachte den Zuhörern den „klimafitten-Garten“ durch Umsetzungsideen näher.
Als letzter Programmpunkt fand eine Führung durch „Die Garten Tulln“ statt. In Europas erste ausschließlich ökologisch gepflegter und gestalteter Gartenschau, erhalten Interessierte anhand der 70 Mustergärten praktische Anregungen, Ideen und Inspirationen, wie sie ihren eigenen Garten gestalten können.
Mit dem gemeinsamen Abendessen im Restaurant „Gaumenweide“ endete ein erfolgreicher erster Tag der Studientagung. (www.gaumenweide.at)
Samstag 23. August - Studientagung Tag 2
Der zweite Tag begann um 9.00 Uhr mit weiteren Vorträgen und anschließenden Diskussionen der internationalen Gäste.
Von der Bewegung des Bundeslandes Niederösterreich „Natur im Garten“ hielt Frau Margit Benes-Oeller einen sehr informativen Vortrag über „Wassermanagement“ im Garten. (www.naturimgarten.at)
Guido Beneke, Geschäftsführung bei Landesverband Niedersächsischer Gartenfreunde e. V., stellte die Kleingärten als Begegnungsort der Generationen, sowie die daraus resultierenden Herausforderungen und Lösungen, in den Fokus seines Vortrags. (www.deutsche-schreberjugend.de)
Nach dem gemeinsamen Mittagessen setzte Marius Monen von der Avans University of Applied Sciences, mit seiner Analyse „Wie Kleingärtner zu innovativen Lösungen für widerstandsfähige städtische Grünflächen beitragen können.“, den Schlusspunkt der Vortragsreihe.
Als nächster stand ein Besuch der Kleingartenanlage „Krems an der Donau“ (www.kgv-krems.at) auf dem Programm. Die internationalen Gäste wurden herzlich begrüßt und zu einem Rundgang durch die Anlage eingeladen. In zwei Gruppen konnten sie einen Streifzüge durch die Gärten unternehmen. So ergaben sich zahlreiche persönliche Gespräche und Einblicke in die liebevoll gestalteten Parzellen.
Der gesellige Rahmen beim Vereinshaus wurde auch dazu genutzt, die Ehrenurkunden der Fédération Internationale des Jardins Familiaux an verdienstvolle Vereine zu überreichen.
Aus Linz erhielt der Verein „Eisenbahner Kleingartenverein“ die Ehrenurkunde für naturgerechtes Gärtnern und der Verein „Auwiesen I“ für soziale Tätigkeiten. Beide Ehrungen wurden durch den Präsidenten des Landesverbandes der Kleingärtner Oberösterreich, Josef Reisinger entgegengenommen.
Über die internationale Ehrung für innovative Projekte durfte sich der Verein „Groß Jedlersdorf“ freuen. Die Auszeichnung konnte direkt an Ernest Kern, Obmann des Vereines aus Wien Floridsdorf, übergeben werden.
Zu guter Letzt wurden auch die Damen der „Frauenfachgruppe Floridsdorf“ mit einer Ehrenurkunde für soziale Tätigkeiten bedacht. Seit vielen Jahren sind sie mit ihrem Einsatz für den guten Zweck ein wichtiger Bestandteil der Kleingartenfamilie. Die Ehrung wurde von der sichtlich gerührten neuen Vorsitzenden der Frauenfachgruppe Gerda Grach entgegengenommen.
Auf dem Rückweg von Krems nach Tulln kehrten die Tagungsgäste bei einer typischen Weinschenke ein und konnten den letzten Abend gemütlich ausklingen lassen. (www.weinschenke-korntheuer.at)
Sonntag 24. August - Abreisetag
Nach dem Frühstück und einer anschließenden Generalversammlung im Hotel war es Zeit abschied von Tulln zu nehmen. Die sichtlich zufriedenen Teilnehmer und Teilnehmerinnen konnten viele Eindrücke und Erfahrungen in ihre nationalen Verbände mitnehmen, um die internationale Kleingartenfamilie zu stärken.